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Frau sitzt am Wasser

Employee Journey - Was ist das?

Zur Zeit des Fachkräfte- und sogar Arbeitskräftemangels ist es für viele Unternehmen schwer, neue Interessenten und Angestellte zu finden. Sowohl die neue Arbeitskultur und - Gewohnheiten der jüngeren Arbeitnehmer-generation, die Digitalisierung, sowie der harte Konkurrenzkampf für die besten Angestellten, stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Die Customer Journey ist vielen ja mittlerweile ein Begriff, aber was ist denn eigentlich mit der Employee Journey? Nein, der Mitarbeitende geht nicht auf Wanderschaft, es sei denn er will weg von dir.


 




Mann hält eine Präsentation zur Websiteentwicklung
Zufriedene Mitarbeiter sind das A und O, sie bringen dein Unternehmen voran.


Die Employee Journey in Kürze


Zusammengefasst spiegelt die Employee Journey die Verbindung der Mitarbeiter mit dem Unternehmen (vor, während und nach der Anstellung) wider. Das schließt sowohl das Personalmarketing zur Anwerbung neuer Interessenten, als auch den Rekrutierungsprozess, die lokalen Arbeitsbedingungen und das Offboarding (und Re-boarding) mit ein. Die Journey ist immens komplex in ihren Inhalten und bedarf regelmäßiger Überprüfung auf Aktualität und Optimierungsbedarf. Ich würde diese Journey sogar ebenso wichtig ansehen, wie die Customer Journey.


 

Warum ist die Employee Journey so wichtig?


Erinnerst du dich an deine erste berufliche Bewerbung? Wie war das für dich? Hattest du Schwierigkeiten mit der Korrespondenz oder gab es regelmäßige Updates? Wie war der Bewerbungsprozess? Wie war der erste Arbeitstag und hast du dich sofort gut aufgehoben gefühlt? Wie war das Arbeitsklima?


Fragen über Fragen, die man sich als Geschäftsführer eines Unternehmens stellen sollte, denn Mitarbeitende sind nun einmal diejenigen, die das Unternehmen und den Erfolg vorantreiben. Der Arbeitsmarkt ist nicht nur hart umkämpft um Kunden und Kundinnen, sondern ebenso um motivierte, kompetente und loyale Arbeitnehmer. Immerhin ist es 10x so teuer einen neuen Mitarbeiter für sich zu gewinnen als einen treuen Mitarbeiter zu halten. Durchschnittlich verbringen Arbeitende ca. ein Drittel ihrer Lebenszeit mit Arbeit. Das entspricht ca. 90.000 Stunden. Da sollte man schon darauf achten, dass sie sich wohlfühlen, wahrgenommen werden und sich entwickeln können.


Somit solltest du die einzelnen Phasen der Employee Journey in deinem Unternehmen einmal intern durchleuchten, sofern nicht schon passiert, und ggf. für Optimierungsbedarf prüfen, um eine Mitarbeiter zu halten und attraktiv für weitere Arbeitssuchende zu bleiben oder zu werden.


 

Wie baut sich die Employee Journey auf?


Generell gibt es sich leicht unterscheidende Employee Journeys und im Detail gleicht keine der anderen, was die Komplexität angeht. Jedoch kann man eine grobe Employee Journey Map skizzieren, die weiter mit Inhalten und Details befüllt werden kann. Folgende Punkte würde ich so ganz grob und kurz zusammenfassen.


  1. Personalmarketing & Recruiting (Mitarbeiter werben, Bewerbungsprozess, Kommunikation)

  2. Onboarding (Vorbereitung zum ersten Arbeitstag und Aufnahme am Arbeitsplatz, Einarbeitungszeit)

  3. Engagement & Entwicklung (Arbeitsbedingungen, qualitative & mentale Benefits, Förderung)

  4. Offboarding (Austrittsprozess, Feedback Gespräch, Besprechung eines möglichen Re-Boardings)

  5. Re-Boarding (Vereinfachter Onboarding Prozess, verkürzt für schnellen Wiedereintritt)



Übersicht Employee Journey Kurz

Die Employee Journey ist natürlich deutlich komplexer und lässt sich sogar noch in weitere Punkte aufsplitten, aber für den ersten Überblick sollte dies so reichen. Jeder einzelne Schritt der Journey beinhaltet wiederum neue Prozesse und Maßnahmen für eine erfolgreiche Umsetzung.


 

Warum ist eine gute Employee Journey nachhaltig?


Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur umweltfreundlich, sondern vor allem aus dem Wortlaut heraus langwirkend oder mit lange wirkendem Effekt. Oftmals wird der Begriff mit Umweltfreundlichkeit 1:1 gleichgesetzt, aber er beinhaltet nicht nur die ökologische, sondern auch eine ökonomische und soziale Komponente.


Die ökonomische Komponente beinhaltet effektives und effizientes Wirtschaften. Das bedeutet die Erhöhung von Umsatz und Gewinn zur Erhaltung des Unternehmens am Markt und der dazugehörigen Arbeitsplätze. Diese Komponente beinhaltet auch die Effizienzsteigerung von Prozessen und somit auch die Motivation der eigenen Mitarbeitenden. Dadurch kommen wir wieder zu Employee Journey.


Motivierte Mitarbeitende, die sich einbringen können, gefördert werden und sich selbst verwirklichen können, arbeiten engagierter, bringen Ideen ein und tragen somit zum Wachstum und zum Erfolg des Unternehmens bei. Gerade die Expertise in den operativen Prozessen ist nicht zu unterschätzen und sollte gehört werden.


 

Kenne deine Zielgruppe - auch bei Arbeitnehmenden


Schon mal gehört? Zielgruppe? Richtig, denn nicht nur bei deinen Kunden / Gästen solltest du das richtige Segment finden, sondern auch genau wissen, welchen Typ von Mitarbeitenden du suchst. Einerseits für eine bestimmte Position mit entsprechendem Know-How, andererseits aber auch ein allgemeines Werteverständnis, das zum Unternehmen und dessen Philosophie passt.


Schaue dir dazu auch die Eigenschaften der Zielgruppen an und mache dich mit ersten allgemeinen Merkmalen derer Arbeitskultur vertraut.


 

Erst das WAS, dann das WIE


Sobald du deine Zielgruppen identifiziert hast, wirst du herausfinden, welche Werte sie auf einen Arbeitsplatz legen bzw. welche Erwartungen sie stellen. Siehe es so: deine Kunden / Gäste haben gewisse Bedürfnisse und Erwartungen, die sie durch den Kauf deines Produktes oder der Beanspruchung deiner Dienstleistung erfüllt haben möchten. Dafür bezahlen sie deinem Unternehmen ja auch Geld.


Genau so ist es aber auch mit Arbeitnehmenden: sie haben gewisse Bedürfnisse und Erwartungen, die sie von dir als Arbeitgeber erfüllt haben möchten. Und jetzt wird es kompliziert, denn jeder Mensch ist individuell und besitzt vielleicht auch unterschiedliche Erwartungen. Natürlich kann man nicht alle erfüllen, denn letztendlich musst es realistisch und gleichberechtigt sein. Einfach nur Geld als Bezahlung ist heutzutage nicht mehr genug, denn Mitarbeitende möchten sich weiterentwickeln, sich wertgeschätzt fühlen und sich selbst verwirklichen. Überlege daher ganz genau, welche qualitativen Benefits du zu bieten hast, und warum Bewerber sich für DICH entscheiden sollten.


"Wir haben Obst und Personalwasser" - "Ähm, schön... und was noch?"


 

Flexibilität und Freiraum vs. Büroalltag


Nehmen wir an, du triffst zwei Menschen mit komplett gleichem Lebenslauf, gleichen Talenten, gleichen Werteverständnis, Professionalität etc. Einer wohnt in der Umgebung des Unternehmens und der andere 600 km weiter weg. Würde letzterer dann automatisch aus dem Rennen sein? Warum ist das so?


Auch wenn die beiden potentiellen Arbeitnehmer sich professionell gleichen, so können sie dennoch unterschiedliche Arbeitsstile bei gleichem Output haben. Die Zeit nach der Corona Pandemie hat gezeigt, dass einige lieber im Büro arbeiten mit sozialen Kontakten, während andere sich besser zuhause konzentrieren- und flexibel arbeiten können, um nebenbei vielleicht noch Haushaltspflichten zu erledigen.


Weiterhin sollten in der zunehmend digitalen Arbeitswelt Entfernungen für eine Anstellung kein K.O. Kriterium mehr sein, denn nicht immer wohnt der perfekte Mitarbeitende direkt um die Ecke. Würdest du für deinen Job, der nicht mal garantiert oder sicher ist, direkt umziehen? Ich glaube kaum, besonders nicht, wenn du dir ein Leben woanders aufgebaut hast. Zu erwarten, dass ein Arbeitnehmender täglich sehr lange Strecken fährt oder gar umzieht, ist keine Option mehr. Natürlich hängt dies vom eigentlichen Job ab. Wenn ich eine Anstellung als Kassierer in einem Supermarkt, als Sanitärinstallateur oder als Holzfäller annehme, dann muss ich natürlich vor Ort sein.


 

Achtung vor "außen hui - innen pfui"


Ganz wichtig: sei und bleibe authentisch und ehrlich. Schöne Werbebildchen von lachenden Mitarbeitern, wie das Themenbild dieses Beitrags? Beworbene Benefits für die Mitarbeiter, die vielerlei interpretierbar oder auslegbar sind? Es gibt durchaus Möglichkeiten des Personalmarketings, um neue Bewerber zu locken. Das ist auch ganz normal, denn immerhin sind gute Mitarbeiter rar, auch im derzeitigen "War of Talents."


Allerdings sind potenzielle Bewerber nicht blöd oder naiv, und fordern heutzutage schon gewisse Benefits für sich ein. Warum? Weil sie es können und auch teilweise müssen. Letzteres, da die Rentensituation und Altersvorsorge zunehmend besorgniserregend ist und daher andere Vorsorgemaßnahmen getroffen werden müssen. Die heutigen Forderungen dienen oftmals der langfristigen finanziellen Absicherung, was aber nicht nur monetäre Bedingungen bedeutet.


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Keine leeren Versprechungen machen

Gerne wird auch auf Bewertungen der Unternehmen als Arbeitgeber geschaut. Allerdings ist auch im Bewerbermarkt bekannt, dass man sich gewisse Zertifikate und Auszeichnungen einkaufen kann oder die Bedingungen für eine entsprechende Auszeichnung so niedrig ist, dass sie schnell verfügbar ist. Dazu gehört teilweise nicht mehr viel. Da sind die qualitativen Merkmale manchmal sogar entscheidender als die Sternebewertungen.


Achte also ganz genau darauf, mit welchen Versprechungen, Benefits und Werten du kommunikativ an den Markt gehst. Sei dir daher klar und ehrlich, was du bieten kannst und was du erwartest. Es macht absolut keinen Sinn mit einer "Open Door" Policy zu werben, wenn die Person nie da ist oder die Tür immer verschlossen ist. Auch ist eine Werbung mit Home Office sinnfrei, wenn es nur "manchmal" oder "1x in der Woche" ist.


Vermeide einfach leere Versprechungen und sei als Arbeitgeber fair und ehrlich. Wenn du etwas nicht geben kannst, dann ist das gar kein Beinbruch, denn daran lässt sich arbeiten. Aber versprich nicht etwas, um den Arbeitnehmer zu gewinnen und dann Enttäuschung zu ernten. Wenn der Ruf ruiniert ist, gibt es keine zweite Chance.



Sei ehrlich, sei transparent, sei authentisch und keinen Bullshit....



 

 

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